Ängste/Panik

 

Angst ist ein natürliches Gefühl, das jeder schon einmal erlebt hat.
In der Evolutionsgeschichte ist Angst sinnvoll und überlebensnotwendig gewesen, denn sie bereitete den Körper vor, um bei Bedrohung durch Feinde oder Tiere schnell mit Flucht oder Angriff reagieren zu können.
Dieser Sicherheitsmechanismus funktioniert auch heute noch, so macht uns Angst aufmerksam und schützt uns vor gefährlichen Situationen.
Bei Angsterkrankungen ist eine äußerst starke Angst vorhanden, die über ein angemessenes Maß hinausgeht und auftritt, obwohl keine gefährliche Situation oder Lebensbedrohung gegeben ist. Neben dem Gedanken 'bedroht zu sein', kommt es zu physiologischen bzw. körperlichen Veränderungen, welche auf Betroffene zusätzlich sehr bedrohlich und belastend wirken. Damit die Angst wieder vergeht, werden die scheinbar gefährlichen Situationen von den Personen rasch verlassen und in der Zukunft meist strikt gemieden. Durch die Vermeidung und die Entwicklung von Angstphantasien verstärkt sich die Angst und weitet sich oft auch auf andere Situationen aus. Der daraus entstehende Teufelskreis bewirkt häufig eine Angst vor der Angst.

Mögliche Ausprägungen von Ängsten:

Agoraphobie

Diese Form der Angst richtet sich auf weite Plätze und tritt auf, wenn die Befürchtung vorhanden ist, keine Fluchtmöglichkeit zu haben oder keine Hilfe zu erhalten. Oft werden Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder Durchfall erlebt.

Generalisierte Angststörung

Personen mit einer generalisierten Angststörung leiden unter einer chronischen, anhaltenden Angst, welche Anspannung und Nervosität auslöst. Betroffene sorgen sich ständig, wobei es ihnen schwer fällt, die Sorgen zu kontrollieren und zu stoppen. Die Gedankenketten beschäftigen sich meist mit bedrohlichen Situationen für sich selbst oder Angehörige.

Panikstörung

Im Rahmen einer Panikstörung treten plötzlich und unerklärlich schwere Angstattacken (Panik) auf. Da keine spezifischen Situationen oder bestimmte Umstände vorhanden sind, sind die Panikattacken unvorhersehbar. Häufig auftretende Symptome während Panikattacken sind Atemnot, Herzrasen, Übelkeit, Schmerzen bzw. Beklemmungsgefühle im Brustraum, Schwindel, Schwitzen und Zittern, "weiche Knie" und damit oft die Besorgnis in Ohnmacht zu fallen. Diese körperlichen Symptome verstärken die Angst oft noch weiter.

Soziale Phobie

Darunter werden anhaltende, irrationale Angstzustände verstanden, welche hauptsächlich an die Anwesenheit anderer Menschen gebunden sind. Die hauptsächliche Angst besteht vor negativer Bewertung durch andere oder davor, bloßgestellt zu werden. Schwierigkeiten können beispielsweise auftreten, wenn vor Publikum gesprochen werden soll, bei einem öffentlichen Essen oder wenn öffentliche Toiletten aufgesucht werden müssen. Wenn bei betroffenen Personen zusätzlich körperlich sichtbare Symptome wie Erröten, Schwitzen, Zittern o.ä. auftreten wird die Situation meist noch bedrohlicher erlebt.

Spezifische (isolierte) Phobien

Hierbei handelt es sich um Phobien, welche durch spezifische Gegenstände oder Situationen ausgelöst werden, beispielsweise Tierphobie wie etwa Spinnenphobie, Schlangenphobie, etc., Prüfungsphobie (kann auch der Sozialphobie zugeordnet werden), Flugphobie, Liftphobie oder Höhenphobie.